Beim Oldtimerkauf Fehler vermeiden

Im Frühjahr werden wir besonders viel Oldtimer den Besitzer wechseln. Doch der Kauf eines Oldtimers oder Youngtimers birgt viele Risiken. Oldtimer24.com sagt, worauf Käufer achten sollten, damit sie einen guten Kauf machen:

Beim Oldtimerkauf gibt es viele Punkte zu beachten, damit es ein guter Kauf wird. Wer sich allein von seinem Gefühl leiten lässt, macht meist einen schlechten Kauf (Foto: GTÜ)

Die meisten Fehler passieren schon beim Kauf eines Oldtimers. Meist deshalb, weil hier nicht einfach rational Vor- und Nachteile abgewogen werden, sondern oft auch starke Gefühle mitspielen.  Und Gefühle sind der Tod der rationellen Entscheidung. Hier nutzt eine Liste, die man beim Kauf abhaken sollte:

Punkt 1: Die Fahrzeugunterlagen

Bevor Sie das Fahrzeug besichtigen, lassen Sie sich vom Eigentümer die Geschichte des Fahrzeuges anhand von Dokumenten aufzeigen. Sind noch diverse Rechnungen und Unterlagen (Serviceheft usw.) vorhanden? Diese Unterlagen geben auch Aufschluss darüber, wie jemand mit seinem Fahrzeug umgeht. Die Laufleistung von Oldtimern und Youngtimern wird meist falsch angegeben. Teils aus Unwissenheit (fünfstelliger Kilometerzähler), teils extra. Achten Sie in den Fahrzeugunterlagen darauf, ob Sie Hinweise auf die tatsächliche Laufleistung finden. Die spielt bei Oldies zwar nicht so die Rolle, aber irgendwie ist es auch überflüssig, darauf zu beharren, dass der Ponton erst 78.000 Kilometer gefahren wurde, erst Recht, wenn der Erstbesitzer eine Firma war…

Punkt 2: Spaltmaße am Fahrzeug kontrollieren

Sie können anhand der Spaltmaße am Fahrzeug überprüfen, ob das Fahrzeug in der Vergangenheit in einen Unfall verwickelt war. Prüfen Sie die Spaltmaße am gesamten Fahrzeug. Sind die Spaltmaße stark unterschiedlich, bitten Sie um Aufklärung.

Punkt 3: Dichtungen und Gummis

Da Dichtgummis eine regelmäßige Pflege benötigen, sollten Sie darauf achten, dass diese nicht porös oder geschrumpft sind. Beachten Sie, dass der Austausch von schadhaften Dichtungen eine schwierige und kostspielige Angelegenheit sein kann! Schauen Sie auch unter die Gummis. Oft verbirgt sich hier Rost oder Ihnen begegnen Spuren einer Neulackierung.

Punkt 4: Lackprüfung

Überprüfen Sie den Lack auf eventuelle Lackschatten und Rostansätze. Betrachten Sie die Karosserie gegen das Licht, ob sich leichte Wellen spiegeln. Wellige Lackoberflächen sind ein Zeichen für unfachmännische Reparaturen. Rostblasen unter dem Lack entpuppen sich in aller Regel als Durchrostung von innen. Wenn das Fahrzeug frisch lackiert sein sollte, lassen Sie sich die Dokumentation zeigen.

Punkt 5: Motorraum

Überprüfen Sie die Bereiche an den Längsträgern und am Radhaus auf Rost und auf eventuelle Instandsetzungen. Überprüfen Sie Motor und Getriebe auf Ölverlust. Sollten Sie auf einen völlig trockenen und sauberen Motor stoßen, könnte dies auch auf eine unmittelbar zuvor stattgefundene Motorwäsche hindeuten. Schauen Sie dann nach der Probefahrt noch mal in den Motorraum.

Punkt 6: Kofferraum

Bei der Überprüfung des Kofferraums entfernen Sie möglichst den Bodenbelag und die Verkleidungen. Achten Sie auf Rost, eventuelle Unfallspuren und auf Feuchtigkeit im Innenraum. Nehmen Sie auch unbedingt das Ersatzrad aus der Mulde, denn hier sammelt sich besonders gerne Wasser, was dann zu teils erheblichen Rostschäden führen kann.

Punkt 7: Fahrgastraum

Überprüfen Sie den Innenraum auf Originalität. Sie sollten besonders auf das Armaturenbrett achten. Überprüfen Sie alle Instrumente auf ihre Funktion. Schauen Sie auf Polster und Himmel. Werfen Sie auch einen Blick auf den Sicherungskasten und die sonstige Verkabelung.

Punkt 8: Fahrzeug starten

Starten Sie den Motor und achten Sie auf ruhigen Lauf sowie eventuell vorhandene Geräusche. Sie sollten auch auf die Farbe der Abgase achten. Extrem dunkle oder helle Wolken deuten auf Schäden am Motor hin. Sollte der Motor bereits warm sein, wenn Sie ihn starten, könnte das Fahrzeug Kaltstartprobleme haben und der Verkäufer rein fürsorglich mal etewas vorgesorgt haben.

Punkt 9: Probefahrt

Überprüfen Sie das Lenkungsspiel und ob sich das Fahrzeug schwammig fährt. Achten Sie auf Geräusche von Getriebe und Fahrwerk. Testen Sie die Bremsen (auch die Handbremse!) Achten Sie darauf, ob das Fahrzeug in eine Richtung bzieht, wenn Sie bremsen.

Punkt 10: Fachmann und Fachliteratur

Informieren Sie sich vorab in Fachzeitschriften und Fachliteratur über die Eigenheiten Ihres Wunschfahrzeuges. In den führenden Oldtimer-Zeitschriften gibt es mittlerweile für jedes Fahrzeug Kaufberatungen, in denen Sie auch auf die typischen Schwchstellen des Fahrzeugs hingewiesen werden. Dazu bietet der GTÜ-Oldtimerservice unter www.gtue-oldtimerservice.de eine umfassende Sammlung an Kaufberatungen.

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