Sonderausstellung Lotus auf der Motor Show in Essen

Rasch wurde Lotus zu einer der erfolgreichsten Marken des internationalen Motorsports und der Formel 1. Lotus. Mit Jim Clark (1963 und 1965), Graham Hill (1968), Jochen Rindt (1970), Emerson Fittipaldi (1972) und Mario Andretti (1978) gewann der britische Rennstall insgesamt sechsmal die Fahrer- und siebenmal die Konstrukteurs-WM, dazu 79 Grand Prix-Rennen und viele weitere in anderen Rennserien.

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Das Erfolgsgeheimnis war das Fliegengewicht der Lotus-Wagen. Colin Chapman war ein bedingungsloser Verfechter des Leichtbaus und neuartiger Fertigungsverfahren. Seine Devise lautete salopp: „Alles was nicht bricht, ist überdimensioniert.“ Diese Ansicht führte zu einer Gratwanderung, die das Leben der Lotus-Fahrer gefährdete, die Lotus-Rennwagen aber auch zu Sieganwärtern machte: Wenn sie über die Ziellinie fuhren, brachten sie ihre Fahrer meist aufs Siegertreppchen. Aber oft genug kamen sie nicht an, da sie wegen technischer Defekte ausfielen oder – schlimmer noch – schwere Unfälle hatten. Jochen Rindt sagte dazu: „Entweder komme ich im Lotus um, oder werde mit dem Wagen Weltmeister.“ Beides bewahrheitete sich 1970.

Meine ganz persönliche Erinnerung an den Rennstall Lotus ist der Lotus 72, ich begann gerade, mich für die Formel 1 zu interessieren
Meine ganz persönliche Erinnerung an den Rennstall Lotus ist der Lotus 72, ich begann gerade, mich für die Formel 1 zu interessieren

Nach dem Tod von Chapman im Jahr 1982 begann der langsame Abstieg des Lotus Rennteams, das unter chronischem Geldmangel und internen Machtkämpfen litt. 1994 stieg Lotus aus der Formel 1 aus. Im nächsten Jahr werden auch in die Königsklasse des Motorsports die Karten wieder neu gemischt: Nach 16 Jahren Pause wird das Lotus F1 Team – nunmehr unter malaysischer Flagge – wieder in die Formel 1 zurückkehren. Insgesamt 21 Motorsport-Raritäten umfasst die Lotus-Sonderschau, die die S.I.H.A. auf der Motor Show Essen in diesem Jahr präsentiert. Nie zuvor gab es eine solche umfangreiche Ausstellung der legendären Rennsportmarke. Möglich wurde dies durch die hervorragenden Kontakte der S.I.H.A., dem Veranstalter der Klassik-Weltmesse TECHNO-CLASSICA. Die Fahrzeuge – vom ersten eigenständigen konstruierten Typ Mark 6 aus dem Jahre 1954 bis zum Typ 119 von 2002 – sind Leihgaben von Sammlern aus der ganzen Welt, die sonst nur äußerst selten in der Öffentlichkeit zu sehen sind – schon gar nicht in dieser geballten Präsenz.

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